Die Universität zu Köln hat ein neues Graduiertenkolleg (GRK) eingerichtet, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wird. In dem Graduiertenkolleg sind Promovierende in ein strukturiertes Forschungs- und Qualifizierungsprogramm eingebunden, das sie bei ihrer Forschungsarbeit gezielt unterstützt. Das neu eingerichtete Internationale GRK 3110 „Tumor Heterogenität und Genomische Instabilität in Lungenkarzinomen – Basale Mechanismen und Klinische Implikationen“ wird ab 1. April 2025 für fünf Jahre mit insgesamt etwa 5,26 Millionen Euro von der DFG gefördert. Kooperationspartner ist die Sungkyunkwan University in Seoul, Südkorea.
Lungenkarzinome sind die führende Krebstodesursache weltweit. Es besteht aktuell ein enormer Forschungsbedarf vor allem für jene Tumoren, die auf die gängigen Therapien bereits nach kurzer Zeit nicht mehr ansprechen, und noch mehr für jene, die keine weitere genomisch definierte Treibermutation oder keinen Resistenzmechanismus auslösen. Im Rahmen der Graduiertenschule sollen daher die Resistenzmechanismen unter verschiedenen Aspekten untersucht werden.
Darüber hinaus werden klinisch relevante Modelle zur Vorhersage von Resistenzmechanismen und (poly)klonaler Evolution bei frühen und fortgeschrittenen Tumoren entwickelt. Das Forschungsteam möchte wichtige Pfade für Evolution und Resistenz definieren und präklinische Modelle für kombinierte Therapien bei Lungentumoren mit Hochrisikogenomen entwickeln.
Das zentrale Ziel der internationalen Graduiertenschule besteht darin, eine neue Generation von Grundlagen- und klinischen Forschern und Forscherinnen in den sich rasch entwickelnden Gebieten der Pathologie und Onkologie auszubilden. Die Studierenden promovieren im GRK eingebunden in ein vierjähriges Forschungsprogramm und werden darin unterstützt, als Erstautoren zu publizieren. Dabei vereint das GRK die spezifische Expertise des Standortes Köln im Zentrum für Molekulare Medizin der Universität zu Köln (ZMMK) und der Molekularen Pathologie der Uniklinik Köln mit der Expertise des Samsung Advanced Institute for Health Sciences & Technology in Seoul im Bereich Daten- und IT-getriebener Forschung.
„Das strategische Ziel besteht darin, die national herausragende Forschung im nationalen Netzwerk Genomische Medizin in Köln mit dem in Asien herausragenden Lungenkrebszentrum am Samsung Medical Center zu verbinden“, sagt Univ.-Prof. Dr. Reinhard Büttner, Direktor des Instituts für Allgemeine Pathologie und Pathologische Anatomie der Uniklinik Köln, der zusammen mit Prof. Dr. Yoon-La Choi vom Institut für Pathologie der Sungkyunkwan Universität Seoul Sprecher des Graduiertenkollegs ist.