Neuroonkologisches Tumorzentrum (NOZ) im CIO Köln

Im Neuroonkologischen Tumorzentrum (NOZ) des CIO Köln behandeln wir jährlich hunderte Patienten mit Hirntumoren oder Hirnmetastasen - davon 350 bis 400 auch operativ.

Im NOZ arbeiten folgende Kliniken und Institute zusammen:

  • Allgemeine Neurochirurgie,
  • Stereotaxie und Funktionelle Neurochirurgie,
  • Neurologie und Strahlentherapie sowie
  • die diagnostischen Fächer Neuroradiologie, Neuropathologie und Nuklearmedizin.

Besteht der Verdacht auf einen Hirntumor, stehen im NOZ eine Reihe diagnostischer Verfahren aus dem Bereich der Bildgebung und Gewebeanalyse zur Verfügung. Unsere Patienten haben auf dem Gelände der Uniklinik Köln vor Ort Zugang zu den modernsten technischen Geräten.

Im Neuroonkologischen Tumorboard wird die Diagnose und Behandlungsstragie für jeden Patienten unter Mitwirkung aller Fachdisziplinen und unter Einhaltung der aktuellen Leitlinien der medizinischen Fachgesellschaften abgestimmt. Zuweisende Ärzte können Ihre Patienten gerne auch dort vorstellen.

Zusätzlich führen die beteiligten Kliniken auch ein umfangreiches Programm an Klinischen Studien durch.

Unsere Behandlungsschwerpunkte
  • Hirnmetastasen
  • Hypophysenadenome
  • Kindliche Tumore
  • Maligne Gliome
  • Meningeome
  • Nervenscheidentumore
  • Niedergradige Gliome
  • Lymphome
Besonderheiten unseres Zentrums
  • kombinierte Therapiekonzepte (niedergradige Gliome und Hirnmetastasen)
  • metabolische Bildgebung, insbesondere Positronen-Emissions-Tomographie (PET), eine Methode des sogenannten „Molecular Imaging"
  • höchste Expertise in intraoperativen Fluoreszenz- und funktionellen Bildgebungstechniken für einen optimalen Funktionserhalt während komplexen Tumoroperationen
  • höchste Expertise bei stereotaktischen Operationen (z.B. Biopsien) auch bei sehr ungünstig gelegenen Tumoren durch eigene Klinik für Stereotaxie
  • deutschlandweit größte Erfahrung in der Anwendung von Brachytherapie und Radiochirurgie (Cyber Knife)
  • ambulante und stationäre personalisierte Chemotherapien
  • vielfältiges Studienangebot
  • Experimentelle Hirntumor-Therapien
Foto: Uniklinik Köln

Einsatzgebiet Cyber Knife

An der Klinik für Strahlentherapie der Uniklinik Köln steht seit 2012 – als einzigem Standort im Rheinland – ein Hightech-Bestrahlungsgerät zur Verfügung, das vor allem bei schwer zugänglichen oder größeren Tumoren zum Einsatz kommt: das Cyber Knife.

Dieses Präzisionsgerät wird gemeinsam mit der Klinik für Stereotaxie und funktionelle Neurochirurgie genutzt und ermöglicht die Bestrahlung von gut- und bösartigen Tumoren des Schädels, der Wirbelsäule und des Körperstamms. Es besteht aus einem kompakten Linearbeschleuniger, der auf einen Industrieroboter montiert ist, und gibt zahlreiche hochenergetische Strahlenbündel aus unterschiedlichen Richtungen auf ein definiertes Gebiet innerhalb des Körpers ab. Erst die Fokussierung aller Strahlen im Ziel führt zu einer Zerstörung des Tumorgewebes. Patienten- und Tumorbewegungen werden mittels Röntgendurchleuchtung und Infrarotsensoren ausgeglichen.

Die Behandlung wird in der Regel ambulant durchgeführt und erfolgt als Einzeldosisbestrahlung (Radiochirurgie) oder als hypofraktionierte Bestrahlung mit 3-5 Fraktionen in Abständen von 2-3 Tagen. Sie ist im Allgemeinen sehr gut verträglich und führt nur selten zu akuten oder chronischen Nebenwirkungen. Eine Narkose ist nicht notwendig.

Weitere Informationen im Zentrum für Neurochirurgie.

Multimodale Hirntumor-Bildgebung

In enger Zusammenarbeit mit dem Forschungszentrum Jülich und der Klinik für Nuklearmedizin an der Universitätsklinik Aachen können wir mit Hilfe der funktionellen Bildgebung, insbesondere mit der Positronen-Emissions-Tomographie (PET, eine Methode des sog. „Molecular Imaging“) die Stoffwechselaktivität von Hirntumoren mittels radioaktiv markierten Aminosäuren (vor allem mit O-(2-[18F]fluoroethyl)-L-Tyrosin, sog. „FET-PET") darstellen und sowohl mit der anatomischen MRT-Bildgebung als auch mit Techniken des sog. „Advanced MRI Imaging“ vergleichen. Wir bearbeiten dabei klinische Fragestellungen aus den Bereichen:

  • Frühzeitige Beurteilung des Therapieansprechens von medikamentöser Hirntumortherapie (z.B. alkylierende Chemotherapie, Immuntherapie, zielgerichtete Therapie und anderer experimenteller Therapieformen)
  • Rezidivdiagnostik: Unterscheidung zwischen therapieinduzierten Veränderungen (z.B. nach Strahlentherapie oder unter Immuntherapie) und echtem Tumorwachstum bei Gliomen und Hirnmetastasen
  • Untersuchung des Nutzens von „Künstlicher Intelligenz“ bei Hirntumorpatenten: Extraktion von Radiomics-„Signaturen“ aus PET- und MRT-Bildgebungsdatensätzen und deren Korrelation mit klinischen Parametern (z.B. Überleben, Histologie, molekulare Marker)
  • Vergleichende Bildgebung: Optimierung der Tumordetektion mit Hilfe von neueren PET-Tracern im Vergleich zur MRT inklusive räumlicher Korrelation der Bildgebungsbefunde mit neuropathologischen Befunden
  • Translation neuerer Bildgebungsmethoden in die klinische Neuroonkologie

Zur Umsetzung dieser Forschungsprojekte werden in Kooperation mit dem Forschungszentrum Jülich neuere Methoden wie u.a. die Hybrid-PET/MR Bildgebung genutzt. Neben der erheblichen Zeitersparnis für Patienten bei simultaner MRT- und PET-Akquisition ist auch insbesondere der Vergleich von simultan aufgenommenen Bildgebungs-Parametern von großem wissenschaftlichen Interesse. Beispielsweise können neuere Methoden aus dem Bereich der funktionellen MRT-Techniken mit der bildgebenden Information der Aminosäure-PET verglichen werden.

Weitere Informationen über die Neuroonkologische Spezialsprechstunde der Klinik und Poliklinik für Neurologie.

Univ.-Prof. Dr.--Goldbrunner-Roland
Univ.-Prof. Dr. Roland Goldbrunner

Sprecher des Neuroonkologischen Tumorzentrums
Direktor des  Zentrums für Neurochirurgie

Sekretariat: Nadja Rick
fax icon+49 221 478-82825
Univ.-Prof. Dr.--Ruge-Maximilian
Univ.-Prof. Dr. Maximilian Ruge

Zentrumskoordinator
Onkologische Stereotaxie

Oberarztsekretariat: Marianne Reisberg
fax icon+49 221 478-82824