Bewegung und Krebs

Im Jahr 2012 gründeten das CIO, die Uniklinik Köln und die Deutsche Sporthochschule Köln ein bewegungstherapeutisches Trainingszentrum ausschließlich für onkologische Patienten:

Die Onkologische Trainings- und Bewegungstherapie (OTT)

Foto: Michael Wodak

Früher galt für Krebspatienten: möglichst schonen und wenig Belastung. Das ist mittlerweile überholt. Heute sind Mediziner und Wissenschaftler von einem positiven Zusammenhang von körperlicher Aktivität und der Verfassung bzw. Psyche von Krebserkrankten überzeugt. Auf ca. 110 Quadratmetern werden Krebspatienten im CIO Köln durch erfahrene und speziell qualifizierte Therapeuten im Rahmen der Versorgung aber auch von wissenschaftlichen Studien trainiert.

Die Trainingsfläche ist mit verschiedenen Trainingsgeräten zum Kraft- und Ausdauertraining mit einem Chipkarten-System ausgestattet. Alle Patienten erhalten eine Chipkarte mit gespeicherten Daten zu den Trainingsintensitäten und Geräteeinstellungen und trainieren so entsprechend ihrer Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit. Das Chipkarten-gesteuerte Training ermöglicht eine sehr selbstständige und unkomplizierte Trainingsform.

Sie haben Interesse, auf der Fläche der Onkologischen Trainings- und Bewegungstherapie zu trainieren?

Foto: Christian Wittke

Das Trainingsangebot richtet sich im Besonderen an Patienten, die derzeit und/oder in Zukunft im Rahmen einer onkologischen Erkrankung in medizinischer Behandlung sind. Auch nach Ende der medizinischen Behandlung können die Patienten im Rahmen der Nachsorge noch für mindestens 12 Wochen auf der OTT trainieren. Im Anschluss werden im gemeinsamen Dialog Möglichkeiten gesucht, zukünftig weiter sportlich aktiv zu bleiben und zielgerecht zu trainieren. Eine Möglichkeit ist z. B. die Fortführung des Trainings bei einem OTT-zertifizierten Therapeuten in Ihrer Nähe.

Unser Vorgehen – die personalisierte Bewegungstherapie

Das Training auf der OTT beginnt mit einem Termin für ein Erstgespräch zur Anamnese und eine erste Geräteeinstellung unter Anleitung eines Therapeuten.

Das Anamnesegespräch erfasst neben der onkologischen Diagnose und dem Behandlungsprotokoll auch die auftretenden Nebenwirkungen der Therapie, weitere bewegungstherapeutisch relevante Erkrankungen und die Zielsetzungen der Patienten. Diese Informationen werden in einem personalisierten Trainingsplan eingebunden und auf der Chipkarte gespeichert.

Der erste Termin: Weitere Informationen erhalten Sie hier.

Das sollten Sie zu Ihrem ersten Termin mitbringen:

  • Medizinische Unbedenklichkeitsbescheinigung des behandelnden Arztes
  • Dokumente, die Ihre Krankheitsgeschichte und Ihre aktuelle gesundheitliche Situation (Krebserkrankung und andere Erkrankungen, z.B. Bluthochdruck, Diabetes) darstellen (aktueller Arztbrief, Blutbild etc.).
  • Eine Liste mit Medikamenten, die Sie regelmäßig bzw. in letzter Zeit eingenommen haben oder einnehmen.
  • Sportkleidung, in der Sie bequem trainieren können. Sportschuhe sollten geschlossene Schuhe mit rutschfesten Sohlen sein.
  • Handtuch und Gertränke
  • Umkleide/Wechselkleidung: Leider verfügen wir bislang nur über eine provisorische Umkleide und Duschmöglichkeit. In den Räumen der Frauenklinik stehen ein kleiner Umkleideraum und eine Dusche zur Verfügung

Bitte klären Sie mit Ihrem behandelnden Arzt (z. B. Onkologe) im Voraus ab, ob evtl. Kontraindikationen für die Teilnahme an unserem bewegungstherapeutischen Programm bestehen. Für die Teilnahme an der Onkologischen Trainings- und Bewegungstherapie benötigt jeder Patient eine medizinische Unbedenklichkeitsbescheinigung, die Sie sich bitte von Ihrem behandelnden Arzt ausstellen lassen.

Vorlage zur Medizinischen Unbedenklichkeitsbescheinigung
93 KB
Empfehlungsschein für behandelnde Ärzte
2 MB

Video „Die Onkologische Trainings- und Bewegungstherapie (OTT)“

Die Sport- und Bewegungstherapie ist zum wichtigsten multidimensionalen Nebenwirkungsmanager in der Onkologie aufgestiegen - ohne eigene Nebenwirkungen!

Prof. Dr. Freerk Baumann
Prof. Dr. Freerk Baumann, Leiter der Arbeitsgruppe Onkologische Bewegungsmedizin, Foto: Uniklinik Köln

AG Onkologische Bewegungsmedizin

Leitung: Prof. Dr. Freerk Baumann, PD Dr. Thomas Elter

Ziel der AG Onkologische Bewegungsmedizin ist, den Einfluss von körperlicher Aktivität auf die Entstehung von Krebserkrankungen, den Verlauf von Tumortherapien hinsichtlich medizinischer Nebenwirkungen und den Schutz vor einem Tumorrückfall zu erforschen und Verständnis über die zu Grunde liegenden molekularbiologischen Mechanismen zu gewinnen.

Mehr Informationen zum Thema „Bewegung und Krebs“

Wie Bewegung bei Polyneuropathien oder Fatigue wirkt? Dazu haben wir zwei Patiententage durchgeführt, die Sie in unserer großen Videosammlung finden. (Stichwort: Bewegung)

Interessante Interviews und Filme über die OTT finden Sie auch in "CIO in den Medien".

Gute Informationen zur präventiven und therapeutischen Wirkung von Sport und Bewegung finden Sie bei der Deutschen Krebsgesellschaft.