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18.03.2024 Pflegewissenschaften

Krebspatienten mit Sprachbarrieren besser versorgen

Projekt entwickelt pflegegeleitetes integratives Versorgungsmodell

Bild: Fidaolga - Adobestock

Das neue Forschungsprojekt „IntVeM“ an der Uniklinik Köln und der Medizinischen Fakultät will die Versorgung von onkologisch erkrankten Menschen verbessern, die aufgrund eines Migrationshintergrundes und Sprachbarrieren nur eingeschränkt auf Deutsch kommunizieren können. Die Deutsche Krebshilfe fördert das auf drei Jahre angelegte Projekt mit rund 587.000 Euro.

In Deutschland leben rund 22 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund. Das ist ein Viertel der Gesamtbevölkerung – Tendenz steigend. In Köln liegt der Anteil der Menschen, die aus anderen Ländern stammen, sogar bei 40 Prozent. Sind Sprachbarrieren vorhanden, ist ihre pflegerische und medizinische Versorgung gerade bei einer onkologischen Erkrankung mit besonderen Herausforderungen verbunden.

Wenn Patientinnen und Patienten die Sprache des Versorgungsteams nicht sprechen oder verstehen, kann es zu Missverständnissen und Unsicherheiten während des Krankenhausaufenthaltes oder in der ambulanten Nachsorge kommen. Dadurch besteht die Gefahr, dass Symptome gar nicht, spät oder auch zu spät erkannt werden, was die Krebstherapie erschwert und den Behandlungserfolg beeinträchtig.

Im IntVeM-Projekt greift das Institut für Pflegewissenschaft gemeinsam mit verschiedenen Fachbereichen der Uniklinik Köln und externen Kooperationspartnern genau diese Thematik auf. Ziel ist die Entwicklung eines pflegegeleitetes integratives Versorgungsmodells, das Patienten mit migrationsbedingten Sprachbarrieren sowie deren An- und Zugehörige während der Versorgung im Krankenhaus und in der ambulanten Nachsorge intensiv betreut und unterstützt. Die noch zu entwickelnden Maßnahmen im Rahmen eines Informations- und Nachsorgeprogamms sollen Sicherheit vermittelt und den selbstständigen, selbstbestimmten Umgang der Betroffenen mit ihrer Erkrankung fördern.